the MESSAGE of a photograph

only becomes apparent when it is viewed

in its context

framed landscape photographs publicized at the same location where it has been taken / Guggenheim Museum N.Y C.

Realisierung 1992 - 1998

In der Diskussion über das Dokumentarfoto lösen sich die Begriffe Realität und Authentizität aus ihrem tradiert, mono kausalen Verhältnis. In der Diskussion wird das „Authentische,

das Echtheitszertifikat der Beobachtung“, zum „Mythos des Dokumentarischen“ . Die ästhetischen Mittel des Fotos, die Konstruktion machen die authentische Wirkung eines Dokumentarfotos aus.

Seine Gestaltung unterliegt denselben fotografischen Mitteln wie ein fiktives Foto. Authentizität steht also im engen Verhältnis zur ästhetischen Form des Fotos, ihre Wirkung entsteht in einem

Austausch aus Vorlage und Betrachtungsgewohnheiten. Die ästhetische Gestaltung eines Fotos ist ganz wesentlich von der Produktion, d.h. auch von dem Fotografen abhängig. Die Wirkung der

ästhetischen Strukturen entscheidet über die Lesart als Dokumentarfoto beim Betrachter . Die fotografische Aussage, in ihrer codierten Übermittlung, beruht auf Konnotationen, also begleitenden

Vorstellungen, individuellen Assoziationen, Erinnerungen, kulturellem Wissen und Identifikation in Bezug auf die Betrachtung. Denn Authentizität ist eine Verabredung über konstruierte ästhetische

Codes, die zwischen Medium und Betrachter vermitteln. Wirkt diese Verabredung über die Codes, können diese als „dokumentarisch“ gelesen werden .Codes im beschriebenen Sinn können auch

Lichtführung, Bewegungen Tiefenschärfe, Perspektiven Farben, Schatten, kurz die Kriterien des von uns durch die Fotografie erlernten Sehens sein. Und so kann fotografische Realität das Ergebnis

der Inszenierung am Computer werden durch die wir unser Bild von der Welt erschaffen, indem wir je nach Beherrschung der Fotografie wie auch die Beherrschung der Bearbeitungsprogrammen am

Computer diese Codes benutzen um ein Bild zu produzieren. Nach Paul Watzlawick ist die sogenannte Wirklichkeit das Ergebnis von Kommunikation. Eben nicht was wirklich der Fall ist und

Kommunikation nur die Art und Weise sie zu beschreiben und mitzuteilen. Mit anderen Worten: der Glaube, es gäbe nur eine Wirklichkeit hat sich als eine Selbsttäuschung herausstellt. Vielmehr,

dass es zahllose Wirklichkeitsauffassungen gibt, die sehr widersprüchlich sein können, die alle das Ergebnis von Kommunikation und nicht der Widerschein ewiger, objektiver Wahrheiten sind.

Denn Authentizität, Wirklichkeit in der Bildersprache ist eben eine Verabredung, etwas Erlerntes. Wirkt diese Verabredung, wirken diese Codes, können diese als „dokumentarisch“ gelesen werden und

wirken echt, also wahr. Ein Zitat von dem Fotografen Frederick Sommer: „Das Leben als solches ist nicht die Wirklichkeit. Wir sind es, die Steinen und Kieseln Leben verleihen. “ Das, was ich bewirken

möchte ist, dass wir durch die neuen Möglichkeiten der digitalen Technik in der Lage sind, unsere Sicht der Welt genauer zu beschreiben, lernen sich genauer auszudrücken, lernen genauer zu

Kommunizieren. Und, dass die noch momentane klassische Auffassung der Bildersprache, ich meine hiermit die als Dokumentarfoto oder Film benutzte Definition des nicht am Computer manipuliertem

Bildes, sich dem nicht entziehen kann sondern die Glaubwürdigkeit verliert, die sie eigentlich nie besessen hat. Denn, und das ist für mich eigentlich der wichtigste Punkt meiner ganzen Aussage

ist der: Dass die absolute Wahrheit sich unserer Wahrnehmung entzieht und nur umschrieben werden kann, wobei das Interesse an einer Aussage die Eigentliche Botschaft enthält .Warum will ich

dieses Bild darstellen, veröffentlichen? Wozu benutze ich den Inhalt des Bildes? Was soll dieses Bild beweisen? Wie soll es wirken? Wenn ich mir darüber klar werde, dass Bilder in ihrem Kontext der

Darstellung ihre Aussagekraft erhalten, muss ich mir über die Absicht des Kontextes Gedanken machen um die wirkliche Aussage zu begreifen. Dieses Wissen, glaube ich, ist nicht so neu, wird aber

gerne als zu theoretisch und als nicht praxisnah abgelehnt Der Grund dafür könnte die Gewohnheit unseres Sehens sein, die sich seit der Erfindung der Fotografie etabliert hat: Wir sehen in einer

Fotografie nicht die Abbildung eines Objekts, sondern das dargestellte Objekt als das Wirkliche. Nach Margritte, der eine Pfeife malte und darunterschrieb: Dies ist eine Pfeife und damit erklärte:

dies ist keine Pfeife sondern die Abbildung derer. So betrachten wir grade die Fotografie im Informationszeitalter als dem Realen am nächsten, also als authentisch, ohne zu beachten, das jede

Erkenntnis, umgeformt in ein Medium eine Selektion ist = also eine Manipulation der Wirklichkeit.Die Authentizität eines digital manipulierten Bildes wird vom Betrachter zuallererst anhand der

fotorealistisch richtigen Aussage bestimmt. Die Bedeutung eines Bildes wiederum wird aus dem Kontext der Veröffentlichung bestimmt.